
Patenprojekt des HNO Updates ist der Verein HNO für Kamerun
Wer sind wir, was machen wir und wo wollen wir hin?
Wer sind wir?
HNO für Kamerun ist ein Projekt, dass seit 2010 im Kamerun aktiv ist. Angefangen haben wir mit einzelnen Einsätzen in Zusammenarbeit mit der Fondation Social Suisse in der Provin Extrêm- Nord im Hôpital District Pettè. Über die Jahre haben wir uns zunehmend für die spezialisierte HNO- Versorgung eingesetzt und sind im Jahr 2013, aufgrund der immer schwieriger werdenden politischen Lage im hohen Norden, nach Ngaoundére in der Provinz Adamaoua in das Hôpital Protestant umgezogen. Hier konnte das Projekt über 10 Jahre wachsen und vielen Patient*innen helfen. 2023 folgte dann der nächste Umzug in die Clinique Islamique de Adamaoua in Ngaoundéré. Hier haben wir nun ausreichend Platz um unser immer vielfältigeres Angebot in einer entsprechend großen Klinik anbieten zu können.
Neben Dr. Max Leßle, der die Arbeit vor Ort hauptverantwortlich leitet, haben wir einheimische Angestellte die sich und ihre Familie mit dem Gehalt aus unserem Projekt finanzieren können und uns sehr verlässliche Partner in der Klinik aber inzwischen auch gute Freunde geworden sind.
In Deutschland koordiniert der Vorstand des Vereins, vertreten durch Frau Dr. Julia Dech und Herr Dr. Oliver Niclaus, ehrenamtlich die Arbeit.
Veronique, unsere Sekretärin, ist seit einigen Jahren für die Administration, von der Patient*innenaufnahme über die Organisation der Prämedikation bis hin zur Terminvergabe für die Operationen verantwortlich und nebenbei Dolmetscherin für einen Großteil der Landessprachen ins Französische für uns. Zudem hat sie uns die kulturellen Gegebenheiten im Kamerun näher gebracht, sodass es uns überhaupt möglich ist, zielführend mit unseren Patient*innen zu arbeiten. Neben der Administration ist Veronique auch für die Hördiagnostik verantwortlich. Diese führt sie inzwischen eigenständig durch und ist damit eine deutliche Entlastung im Arbeitsalltag für uns. Da die Aufgaben für Veronique, mit steigenden Patienten*innen- Zahlen zu viel wurden, konnten wir in diesem Jahr eine weitere Sekretärin anstellen.
Victoire wird aktuell, unter den fachkundigen Augen von Veronique, in die Patient*innenaufnahme und Organisation eingearbeitet. Dies bedeutet zum einen Entlastung im Team und zum anderen, dass eine weitere junge Frau von unserem Projekt leben kann und eine Chance auf eine sichere Zukunft hat.
Im OP Haben wir seit 2014 Unterstützung von Yatot, unserem OP- Pfleger. Er instrumentiert nicht nur bei den Operationen, sondern ist auch für das Sterilisieren und Aufbereiten der Siebe und die Instanthaltung der Instrumente verantwortlich. Zudem hat er über die Jahre viel über die Versorgung verschiedener Wunden gelernt und unterstützt uns in den Sprechstunden bei den Verbandswechseln und kann auch in unserer Abwesenheit Wundversorgungen und Verbandswechsel sicher, hygienisch und zuverlässig durchführen.
Unsere HNO- ärztliche Tätigkeit wäre aber natürlich nicht ohne die Zusammenarbeit mit der Anästhesie möglich. Hier haben wir Mme Justine an unserer Seite, die für sichere Narkosen sorgt und nebenbei auch weitere junge Kolleg*innen ausbildet, damit auch die Anästhesie auf immer mehr Schultern verteilt wird. Zudem haben wir immer wieder Unterstützung einer sehr erfahrenen deutschen Kollegin, Dr. Davinia Talbot, die zum einen die Ausbildung der jungen Kolleg*innen zusammen mit Mme Justine vorantreibt und zum anderen unser Magazin/Lager strukturiert hat und somit für eine bessere Notfallversorgung von Patient*innen gesorgt hat.
Die Klinik in der wir nun tätig sind wird von Dr. Danki, seines Zeichen Urologe, geleitet. Dr. Danki hat selber viele Jahre in Deutschland gelebt und gearbeitet, sich dann aber doch wieder zurück in seine Heimat begeben um vor Ort seinen Beruf auszuüben. Dr. Danki ist uns inzwischen ein guter Freund und verlässlicher Partner in der der klinischen Arbeit und steht uns in medizinischen und kulturellen Fragen mit Rat und Tat zur Seite.
Neben den Kolleg*innen die direkt mit unserem Projekt verbunden sind, haben wir noch einige andere Partner*innen die wir erwähnen möchten, denn auch ohne sie, wäre unsere Arbeit nicht möglich.
Dr. Elisabeth Neier arbeitet seit viele Jahrzehnten im Hôpital Protestant Ngaoubela, mit ihr verbindet uns seit Jahren eine enge Freundschaft, die viele Dinge ermöglicht, die sonst kaum vorstellbar wären.
Auch mit den HNO- Ärzten in der Region besteht ein reger Austausch, denn nur so ist die Patient*innenversorgung in dem zum Teil sehr weitläufigen Land möglich.
Was machen wir?
Wir bieten inzwischen nahezu das gesamte Spektrum der Diagnostik und Therapie der HNO-Heilkunde an. Neben unserer Sprechstunde, in der wir von der klinischen Untersuchung der HNO- Heilkunde inklusive mikroskopischer Untersuchungen, starrer und flexibler Endoskopien und Hördiagnostik mit Tympanometrie, OAEs und Tonaudiogramm anbieten können. Sind wir auch in der Diagnostik und Therapie der verschiedenen Schilddrüsenerkrankungen und vor allem der Traumatologie zu hause. Nebenbei fällt jedoch auch viel Allgemeinmedizin in unseren Aufgabenbereich, da eine gute medizinische Versorgung insgesamt schwierig ist. Auch dies stellt uns immer wieder vor neue Herausforderungen.
Chirurgisch können wir neben kleinerer Wundversorgungen und Eingriffen der Kinder- HNO- Heilkunde auch von mikrochirurgischen Ohroperationen über endoskopische Nasennebenhöhlenoperationen und ausgedehnte Plattenosteosynthesen bei Traumata im Gesichtsbereich, über Gaumenspalten (Dank der Unterstützung MKG- Kolleg*innen), Schilddrüsenoperationen, großen Keloiden bis hin zu ausgedehnten Tumoroperationen bei malignen und benigne (Ameloblastome) Befunden alles anbieten. Hier ist vor allem die Mangelernährung und intensivmedizinische Versorgung unserer Patient*innen immer wieder eine besondere Schwachstelle, die wir nur sehr wenig beeinflussen können. Die Wundheilung ist aufgrund der Mangelernährung häufig deutlich eingeschränkt, was für uns die Wundpflege über mehrere Wochen bedeutet und von unseren Patient*innen und deren Familien viel Geduld abverlangt.
Aufgrund der immer besser werdenden Technik zu erschwinglichen Preisen, ist es uns zudem inzwischen möglich, Hörgeräteanpassungen vorzunehmen und somit immer mehr Menschen die Integration ins Sozialleben zu ermöglichen bzw. zu erhalten.
Wo wollen wir hin?
Unser langfristiges Ziel ist es, das Projekt zunehmend mit einheimischen Kolleg*innen und Angestellten zu füllen, damit wir uns mit der Zeit immer weitere zurückziehen können und dennoch eine gute und sichere HNO- ärztliche und anästhesiologische Versorgung im Land vorhanden ist. Dies stellt sich allerdings immer wieder als schwierig dar. Armut und Korruption machen es fast unmöglich ein soziales, non-profit Projekt am Laufen zu halten. Daher haben wir uns viele kleinere Ziele gesetzt. Zum einen arbeiten wir an der chirurgischen Ausbildung von Dr. Hadidjatou, einer jungen zahnärztlichen Kollegin, die inzwischen gute Fortschritte in der Versorgung von Traumata im Gesichtsbereich macht und einem jungen HNO- Facharzt, Dr. Tobue, der mit unserer Hilfe immer mehr HNO- Eingriffe selbständig durchführt. Zum anderen fördern wir die Ausbildung des Pflegepersonals im OP um hier das Verständnis von sterilem Arbeiten und die Fähigkeiten zur Wundversorgung (Reinigen von größeren und kleineren Wunden, Nähen von Schnittwunden und Anlegen von Verbänden) zu etablieren und die Ausbildung in der Administration, denn die Organisation der Klinik und das Erlernen von Arbeiten am PC, sichert den Kolleg*innen auch in Zukunft einen sicheren und gut bezahlten Arbeitsplatz.
Wie können Sie uns helfen?
Neben Geld- spenden freuen wir uns immer über Sachspenden. Viele Dinge die ihren Wert in Deutschland in der alltäglich klinischen Arbeit verloren haben, sind in Entwicklungsländern sehr hilfreich. Nehmen Sie einfach Kontakt mit uns auf, dann können wir herausfinden ob Ihre Altlasten wahre Schätze für uns sind. Zudem freuen wir uns immer wieder, wenn Sie Interesse daran haben, uns direkt vor Ort zu unterstützen. Bei uns haben Sie die Möglichkeit in einem (mindestens 3-wöchigen) Aufenthalt das Land und die Medizin in einem Entwicklungsland hautnah zu erleben. Wir konnten schon einigen jungen Kolleg*innen mit unserer Arbeit vor Ort einen Blick über den Tellerrand ermöglichen. Es besteht auch die Möglichkeit eines Pflegepraktikums oder einer Famulatur bei uns, dies sollte natürlich im Vorhinein mit den zuständigen Landesämtern abgesprochen werden. Grundvoraussetzung ist das Interesse an neuen Dingen, ein wenig Leidensfähigkeit (die Zugfahrt von Yaoudé nach Ngaoundéré dauert zwischen 12 und 24h), fehlende Scheu vor Neuem und Unbekanntem sowie Grundkenntnisse in Französisch und eine medizinische Grundausbildung.
Updates unterstützen Hilfsorganisationen
med update stellt sich der gesellschaftlichen Verantwortung und unterstützt hilfsbedürftige Menschen im Ausland.
„Updates helfen“ verbindet die medizinischen Update-Seminare mit förderungswürdigen gemeinnützigen Organisationen.
c/o Dr. J. Dech
Erikastraße 90
D-20251 Hamburg
info@hno-fuer-kamerun.de
www.hno-für-kamerun.de.
Instagram: hno_fuer_kamerun_ev
HNO für Kamerun e.V.
Skatbank
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